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1339. Juni 23. Breslau (act. et factum) im Wohngehöft des Ausstellers.

IX kal. Jul.

Apetzo, Breslauer Kan. u. Offizial, bek., daß vor ihm die Gestrengen Cunad und Hanco v. Rysen mit Rat ihrer Erben und Freunde aus bitterer Not dem Bresl. Bürger Johann v. Oppauia (Troppau) 4 Mk. j. Z. in und auf ihrem Dorfe Ludow (Lauden, Kr. Strehlen) für 36 Mk. Prag. Gr. bar, 4 Solidi auf die Mk., vor allen andern Zinsen und Gefällen bei Strafe der Exkommunikation und der kirchlichen Jurisdiktion und Zensur über Scholz und Bauern zu seinen (des Apetzo) Händen verkauft und durch die Kapuze aufgelassen haben, wobei sie versprechen, die Zustimmung der Herrin Mechthild, Frau des Cunad v. Rysen, bis zum nächsten Jakobstag (Juli 25) hierzu zu verschaffen. Wenn sie aber innerhalb der nächsten 4 Jahre einen anderen gleichwertigen Zins im Breslauer, Strehlener oder Schweidnitzer Distrikt nach dem Gutachten zweier rechtlicher Männer (je einen von jeder Partei) besorgen, dann sollen die 4 Mk. Zins auf Ludow getilgt sein. Diese 4 Mk. Zins [Dieser Zins muß dann auf den Allerheiligenaltar im Breslauer Dom übertragen worden sein, da er unter den Urkunden über den Allerheiligenaltar steht] verreichte und schenkte Johann v. Troppau als Almosen dem Presbyter Reynold, ständigen Vikar an der Bresl. Domkirche, zum Lebensunterhalt. Der Offizial bestätigt diese Verhandlung etc.

Z.: Die Herren Johann, Glogauer Dechant, Janco, Glogauer Vizearchidiakon, Peczko Brunonis, Bresl. Bürger, Nikolaus Dingelin, Notar des Hzgs Boleslaw v. Brieg, Nikolaus v. Poutwynsdorf (Beutmannsdorf bzw. Bösdorf, Kr. Neisse), Notar des Offizials, Heinrich, Sohn des weil. Heinrich v. Breslau, (beide) öffentliche Notare.


Bresl. Stadtbibl. Handschr. M 1063 Liber tornalis, Abschr. a. d. Anfang des 17. Jahrh., pag. 44/46.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.